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Seit Anfang 2015 haben wir nun auch in Baden-Württemberg die Pflicht Rauchmelder in Privatwohnungen anzubringen. Viele Mieter haben Post von ihrem Vermieter bekommen, in dem sie aufgefordert werden Rauchmelder in den Wohnräumen anzubringen. Einige haben die Rauchmelder gestellt bekommen, andere Vermieter haben versucht diese Kosten auf den Mieter abzuwälzen. Rechtlich betrachtet muss der Vermieter die Rauchmelder in der Regel zur Verfügung stellen. Allerdings sind sie als Mieter danach verpflichtet den Vermieter dementsprechend aufzufordern, falls er seiner Verpflichtung nicht freiwillig nachkommt.
Warum Rauchmelder in Wohnungen Pflicht sind
Rauchmelder können Leben retten! Das ist ein Fakt und wer bereits einmal mit einem Wohnungsbrand in der Nacht zu tun hatte und es überlebt hat, der weiß wovon wir sprechen. Ohne Panik zu machen kann man sagen, dass ein Brand in der Nacht für die in der Wohnung befindlichen Personen oft leider tödlich ausgeht.
Warum ist das so?
Anders als im Krimi oder in schlechten Filmen ist es leider so, dass man durch das Einatmen des beim Brand entstehenden Rauchgases innerhalb von wenigen Atemzügen bewusstlos wird. Denn der entstehende Rauch ist stark toxisch, bewirkt erst eine Betäubung und später führt es zum Erstickungstod. Auch wenn im Film immer wieder Helden durch das Feuer springen in ein total brennendes Haus ohne Sauerstoffmaske und Schutzanzug können wir ihn sagen, dass es in der Realität absolut nicht funktioniert. Sobald sie zweimal kurz atmen werden sie bewusstlos und verbrennen.
Das ist auch das Problem in den Wohnungen. Denn wenn sie nachts schlafen und ein Brand ausbricht, dann bekommen Sie das in der Regel eben nicht gleich mit, da sie ja schlafen. Leider schläft der Geruchsinn nachts auch. Bevor sie es überhaupt bemerken, werden sie durch die entstehenden Rauchbelastungen bewusstlos und verbrennen.
Aus diesem Grund hat sich der Gesetzgeber nun dazu durchgerungen die Rauchmelderpflicht in nahezu allen Bundesländern in Deutschland verbindlich einzuführen.
Was wir davon halten!
Auch ich habe mich erst einmal dagegen gesperrt, weil ich der Meinung bin das ich nicht in jedem Punkt meines Lebens vom Staat bevormundet werden muss. So reagierte ich am Anfang eher ärgerlich auf ein wieder mal neues Gesetz, das uns Bürgern vorschreibt was wir zu tun und zu lassen haben. Nachdem ich mich länger damit beschäftigt habe und mir die Statistiken der Wohnungsbrände und die Zahl der Todesfälle bei diesem Bränden angeschaut habe, habe ich meine Meinung relativiert.
Zwar gefällt es mir immer noch nicht, dass mir der Staat in fast jedem Lebensbereich Vorschriften macht und mich wie ein kleines Kind gängelt alles zu tun was er als Gesetzgeber für sinnvoll erachtet, aber in diesem Fall muss man sagen das es tatsächlich sinnvoll ist. Denn Rauchmelder sind günstig, sehr effektiv, leicht anzubringen und reagieren extrem schnell auf Rauchentwicklung. Durch die gesetzlich vorgeschriebenen 85 dB in 3 m Abstand können sie quasi auch den Rauchmelder beim Alarm nicht überhören. Selbst wenn sie einen tiefen Schlaf haben ist das sirenenartige Geheul derart laut, dass sie sofort aus dem Bett springen werden. Und das ist auch die Absicht von diesen Rauchmeldern, denn nur so können sie schnell genug Fenster öffnen oder das Haus verlassen um nicht vom entstehenden Rauch bewusstlos zu werden.
Wie ist die Funktionsweise der Rauchmelder
Die allermeisten Rauchmelder für den Privatgebrauch sind mit einer sogenannten Rauchkammer ausgestattet. Diese Rauchkammer registriert eintretenden Rauch durch Infrarot-Lichtstrahlen und löst so Alarm aus wenn die Dichte des Rauchs einen gewissen Schwellwert in der Rauchkammer übersteigt. Die Infrarotlichter werden vom Rauch gebrochen, werden von Fotodioden aufgefangen und lösen dann bei einem übersteigen des Schwellwertes den Alarm aus.
Ein Zigarettenrauchen oder der Rauch von einer Kerze ist nicht ausreichend in aller Regel, um den Rauchmelder auszulösen. Also keine Angst: Sie können ihre Zigaretten weiterhin genüsslich im Wohnzimmer paffen. Ist zwar nicht gut für die Gesundheit, aber den Rauchmelder wird es nicht interessieren. Da ich Nichtraucher bin habe ich das noch nicht ausprobiert, aber bei Freunden konnte ich es mir dann einmal nicht verkneifen den Test zu machen. Der Rauchmelder der dort angebracht war (ein Ei 650) konnte sich auch bei drei rauchenden Personen unter dem Rauchmelder nicht dazu entschließen Fehlalarm auszulösen.
Wenn nun also der Schwellwert in der Rauchkammer überschritten wird fängt der Rauchmelder je nach Fabrikat an zu blinken und gibt ein sirenenartigen Alarmton von sich der in 3 m Abstand 85 dB entspricht. Das ist die gesetzliche Vorgabe, die der Rauchmelder erfüllen muss. Testen können Sie das, indem sie einmal auf den Rauchmelder Knopf drücken (Testfunktion der meisten Rauchmelder) und sie dann den Alarm hören, der wohl gemerkt nicht annähernd der Endlautstärke entspricht. Denn die Hersteller wollten nicht das Nachbarn nervös werden, wenn jemand seine jährlichen Tests an den Rauchmeldern ausführt.
Grundsätzlich kann man unterscheiden zwischen zwei Alarmsystemen
Die einen Rauchmelder (wie der FireAngel ST-620) fangen gleichzeitig schnell an zu blinken und den akustischen Alarm auszulösen. Die anderen Rauchmelder (wie der Ei650) verzichten auf das blinken und geben nur den Alarmton von sich. Meiner bescheidenen Meinung nach ist es auch überhaupt nicht notwendig das eine Mini LED am Rauchmelder aufgeregt blinkt, wenn gleichzeitig eine 85 dB Sirene los geht.
Der Nachteil dieser blinkenden Rauchmelder ist nämlich, dass sie auch im Betriebsmodus alle 30-40 Sekunden aufblinken. Das kann in Schlafräumen durchaus stören. Das Internet ist voll von Berichten von Personen die eine Lösung für dieses Problem suchen. Ich persönlich muss zwar sagen, dass das blinken wirklich so gering ist, dass man es kaum wahrnimmt, aber wer einen empfindlichen Schlaf hat, der fühlt sich eben davon im Schlafzimmer gestört, wenn es komplett dunkel ist.
Also empfehlen wir von Anfang an gleich einen Rauchmelder zu kaufen der nicht blinkt in den Schlafräumen. Am Tag ist das blinken nicht wahrzunehmen außer man starrt eben 40 Sekunden auf den Rauchmelder. Ich selber hab in meinem Büro einen FireAngel ST-620 der blinkt und in meinem Wohnzimmer und Schlafzimmer einen Ei650, der nicht blinkt. Im Flur habe ich einen FireAngel. Nicht dass ich Post bekomme, dass ich nicht wüsste dass man im Flur auch einen Rauchmelder braucht :-).
Da wären wir schon beim Thema wo die Rauchmelder in der Wohnung überall anzubringen sind und wo nicht.
Wo muss ich die Rauchmelder gesetzlich anbringen?
In Wohnräumen ist es vorgeschrieben die Rauchmelder in Wohnzimmer, Schlafzimmer, Flur und sonstigen Räumen anzubringen. Im Bad und in der Küche sind keine Rauchmelder anzubringen, weil sie bei beim Kochen und beim Baden durchaus Fehlalarme von sich geben. In allen anderen Räumen auch Kellerräumen sind Rauchmelder anzubringen. Ein oft übersehener Punkt ist nämlich das Brände oft im Keller entstehen und dort an Rauchmeldern gerne gespart wird.
Deswegen empfehlen wir auch im Keller einen Rauchmelder anzubringen, der sie bei einem entstehenden Brand in den Kellerräumen rechtzeitig warnt und so das Schlimmste verhindert.
Wie wird der Rauchmelder montiert?
Die Montage der Rauchmelder macht gerade handwerklich unbegabten oft Probleme. Sie wissen nicht genau im Vorfeld wie sie diese anbringen sollen. Manchmal sind es auch Bedenken Löcher in die Decken zu bohren, die man beim Auszug später wieder reparieren müsste. Keine Sorge, dafür haben sich findige Köpfe eine sehr gute Lösung einfallen lassen. Die sogenannten Klebemontagepads die einfach aufgeklebt werden.
Anstatt Löcher in die Decken zu bohren verwendet man an rundes Montagepad, dass man auf die Montageabdeckung der Rauchmelder klebt – also auf die Rückseite der Rauchmelder oder auch Montageplatte genannt. Dann klebt man die Rauchmelder mit diesem beidseitig klebenden Montagepad einfach an die gewünschte Stelle der Decke. Dabei ist zu beachten dass sie die Rauchmelder nicht an den Wänden anbringen und auch nicht an der Decke zu nah an den Wänden, sondern in Raummitte damit der Rauchmelder auf alle Seiten gleichzeitig schnell reagieren kann.
Die Alternative zu den Montagepads sind in der Regel beigelegte Schrauben- /Dübelkombinationen, mit denen man die Rauchmelder in die Decken schrauben kann. Genauer gesagt schraubt man nur die Montageplatten an die Decke oder klebt sie an die Decke und rastet den Rauchmelder dann ein.
Bei den meisten Modellen sorgt das Einrasten des Rauchmelders in die Montageplatte dafür, dass sich der Rauchmelder aktiviert und Betriebszustand signalisiert. Bei den blinkenden Modellen fängt der Rauchmelder dann an in Abständen von 30-40 Sekunden zu blinken und bei nicht blinkenden Rauchmeldern testet man die Funktionsbereitschaft durch ein Drücken auf den Testknopf. Dann gibt der Rauchmelder einen Testalarm von sich und man weiß, dass er betriebsbereit ist. Diesen Test sollten Sie übrigens auch bei den blinkenden Modellen ausführen, da es in extrem seltenen Fällen vorkommen kann, dass der Rauchmelder bei Lieferung schon defekt ist.
Deswegen immer eine Betriebsprüfung machen und den Rauchmelder durch Eindrücken auf den Knopf testen.
Wie lange halten die Batterien von den Rauchmeldern?
Die guten Rauchmelder haben sogenannte Langzeit-Lithiumbatterien an Bord. Diese Batterien halten in der Regel dann garantiert zehn Jahre. Die Hersteller geben die Lebenszeit der Lithium Batterien im Produkt natürlich an und müssen dann auch garantiemäßig dafür gerade stehen. Das bringt ihnen natürlich herzlich wenig, wenn nach acht Jahren ein Brand ausbricht und der Rauchmelder leider den Geist aufgegeben hat. Deswegen prüfen Sie den Rauchmelder regelmäßig auf Funktionsbereitschaft. Ein leichter Druck auf den Tesknopf genügt und der Rauchmelder löst den Testalarm aus, wenn er noch Batterie hat und betriebsbereit ist.
Allerdings können Sie davon ausgehen, dass alle in Deutschland zugelassenn Rauchmelder Signale von sich geben, wenn die Lebenszeit der Batterie Ende gefunden hat. Die von uns getesteten Modelle, die besten die wir am Markt gefunden haben, signalisieren alle durch blinken oder auch einen Signalton, wenn die Lithiumbatterie (oder Alkaline Batterie) zur Neige geht. Denn wer merkt sich schon, wie lange er jetzt nun sein Rauchmelder an der Decke hat. Im Falle des Signals sollten Sie dann den Rauchmelder deaktivieren und austauschen.
Ein Ersatz der Lithiumbatterie in den Langzeit Rauchmeldern ist nicht möglich, da diese Batterie fest eingebaut ist und nicht ausgetauscht werden kann. Da die Preise der Rauchmelder auch bei den guten Modellen zwischen 20 und 40 € liegen, sollte das auch kein Problem sein. Es gibt auch Rauchmelder, die austauschbare, alkaline Batterien an Bord haben. Dazu muss man allerdings gleich wissen, dass die alkaline Batterien dann auf keinen Fall so lange halten.
Die Batterien müssen dann in der Regel recht häufig im 2 bis 3 Jahresturnus ausgetauscht werden. Das bedeutet jedes Mal ein Signal der Rauchmelder, wenn die Batterie zu Neige geht und das kann natürlich auch in der Nacht passieren deswegen raten wir davon ab, Rauchmelder zu kaufen, mit austauschbaren alkalinen Batterien. Da diese nicht sehr lange halten und keinesfalls vergleichbar mit der Lebenszeit einer zehn Jahres Lithium-Langzeitbatterie sind, haben Sie nur Ärger, wenn sie nachts mal wieder aus dem Schlaf gerissen werden, weil einer ihrer Rauchmelder einen eine leere Batterie anzeigt. Auch ihre Nachbarn sind darüber wahrscheinlich nicht sehr erfreut. Es gibt auch Rauchmelder mit alkalinen Batterien, die smart genug sind, ein nahendes Ende der Batterie nur tagsüber anzuzeigen. Prüfen Sie das vor einem Kauf in der Produktbeschreibung.
Fazit
Ich hoffe ihn mit dieser Einführung zu Rauchmeldern einen Überblick gegeben zu haben, mit dem sie sich für ein Modell entscheiden können. Sollte das nicht der Fall sein, dann schauen Sie doch einmal in unseren Kaufberater für Rauchmelder rein. Hier haben wir jede Funktion eines Rauchmelders genau unter die Lupe genommen und vor und Nachteile verschiedener Funktionsvarianten beschrieben.
Interessante Erläuterungen, danke.
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Können Melder Gerüche entwickeln?
Ich glaube es nicht. Aber es wurde von einer Firma behauptet. Ich kann es mir aber nicht vorstellen.
Hallo Guenter,
das habe ich noch nie erlebt. Ich kann mir nicht erklären wie das passieren sollte.
Grüße,
Alex
Vielen Dank für Ihre Übersicht. Es ist sehr interessant und aufschlussreich.
Ich habe eine kleine Wohnung, mit einem Flur von 1,2 qm.
muss ich dann auch im Flur einen Rauchwarnmelder anbringen, oder reicht es wenn ich im Wohnzimmer, das zum Flur keine Türe aber einen Unterzug hat ein Gerät anbringe.?
Vielen Dank für ihre Antwort.
Hallo Frau Fleischmann,
laut Vorschrift ist auch im Flur ein Rauchwarnmelder anzubringem, wenn es sich hier um einen Fluchtweg handelt. Das ist natürlich bei den allermeisten Fluren der Fall.
Beste Grüße,
Das Team von Rauchmelder-Guide.de
Was könnte der Grund für einen Fehlalarm sein – ohne Rauch? Ich habe in meinem Schlafzimmer mittlerweile drei verschiedene Rauchmelder probiert. Jeder von ihnen ist aller paar Tage losgegangen und es war definitiv kein Rauch oder ähnliches im Zimmer. Einer der Rauchmelder hatte vorher mehrere Monate im Flur gehangen, ohne dass er dort Probleme gemacht hat. Nur in meinem Schlafzimmer gehen sie immer wieder grundlos los.
Hallo Berta,
Die allgemeinen Gründe für einen Fehlalarm eines Rauchwarnmelders ist Rauch oder Wasserdampf. Beispiele sind zum Beispiel zu viel Zigarettenrauch zu nahe am Melder (vor allem bei schlechten Rauchwarnmeldern aus dem Billigmarkt). Oder Wasserdampf, der in Duschen, beim Baden oder auch beim Kochen entsteht.
Ich würde auf einen Defekt tippen, aber wenn Du schon drei verschiedene verwendet hast, dann ist das natürlich eher unwahrscheinlich. Allerdings wenn das immer die gleiche Marke war, dann ist ein Rauchwarnmelder vielleicht einfach nur ein schlechter. Brauchst Du vielleicht im Schlafzimmer? Eventuell ist ein Schlafzimmer relativ klein?
Welchen Rauchmelder verwendest Du denn?
Beste Grüße, Alex